Huff, ein kleines Abenteuer! Statt wie geplant in Le Havre kommt die Avontuur in Fécamp an.. nach einiger Überlegung entscheiden wir uns, die gepackten Kartons mit einem schnell gebastelten Wägelchen (Danke für deine nicht mehr gebrauchten Stützräder, Lola!) An den Bahnhof zu schleppen und unser Glück mit dem Zug zu versuchen. Beschauliches Regiobähnli mit Tiefeinstieg, wir fragen vorsichtshalber einen herumstehenden Schaffner ein paar Tage vor der geplanten Abfahrt: ja Fahrradverlad sei kein Problem. Auch ein 2m Tandem im ebenso grossen Karton nicht. Wir bereiten uns also gut vor, am Montag kommt der Tag des Abschieds und mit Sabines Hilfe schaffen wir es gut, selbst den 60kg, 1.8m langen Ebike-Karton ans Gleis zu schleppen. Der Zug fährt nach langem Warten ein, wir verladen alles, neugierig erstaunte Blicke, aber alles passt, auch ein Rollstuhl und zwei Velos finden neben uns gut Platz. Tout va bien. Natürlich haben wir die Stosszeit vermieden ;)
Aber dann: in letzter Minute steigen zwei Leute vom Bahnhofspersonal zu. Il est tros grand ce carton, ça ne va pas. On ne peut pas transporter des bagages aussi grands. Sortez le du train! Wir müssen also gezwungenermassen das grosse Paket aufs Perron räumen, Rita fährt mit allem anderen Gepäck nach Fécamp, ich bleibe mit 20 Euro und einem Riesenkarton in Le Havre. Die Security-Leute die alles beobachten schütteln den Kopf, ich versuch den beiden misslaunigen Herren unsere Lage zu erklären, die bleiben hart, es gäbe keine Möglichkeit. Sie düsen ab, ich spreche noch etwas mit den Securitas und überlege mir wie ich den Karton wieder hier raus bekomme.. ohne Vorderbau ist nicht mal mehr Fahrradfahren eine Option.
Dann auf einmal kommt der Bahnhofsleiter wieder an: was machst du jetzt? Kannst du um 18.37 wieder kommen? Dann haben wir einen grösseren Zug, weniger Leute, das sollte gehen. Riesenerleichterung meinerseits, sogar den Karton darf ich gut gehütet im Lagerraum des Fundbüros unterstellen. Es gibt ihn eben doch, den grossartigen Service Publique, der einem aus der Patsche hilft. Merci bien, Sncf, c est magnifique!
Jetzt als erstes schnell zu Sabine, dann kann ich Rita schreiben wies bei mir weitergeht und die Avontuur-Crew zu Hilfe bitten*. Ich hoffe sie hat mit dem ‘kleinen’ Karton ebenso Glück, und findet helfende Hände!
*PS: bei mir hats natürlich zu lange gedauert bis ich ein funktionierendes WiFi gefunden hab.. Sabine ausser Haus, die Restaurants zu und im Bahnhof gings nicht. Zum Glück war Rita einfallsreicher, und wusste sich super selber zu helfen. Die Ironie der Geschichte zum Schluss: bis zur zweiten Station war mein Zug dann richtig voll. Aber nuja, Ende gut, alles gut!
Und heute sind wir also in Fécamp, die Avontuur ist auch eingelaufen und eine verlorene Rettungsinsel bereits ersetzt. Die Leute sind nett, zum kennenlernen bleibt noch viel Zeit und bald gehts an die ersten Sicherheitsdrills. Bis bald von Teneriffa, Samstag laufen wir wohl aus!